Vom Hof Sandering in die Läden der Fleischerei Bernd Gieseke

Produkte vom „Kräuterschwein” künftig im Fachgeschäft an der Dickeler Straße in Rehden

Wagenfeld/Rehden. Der Wagenfelder Landwirt Wilhelm Fenker hat schnell reagiert: Weil sich nach Bekanntgabe der Schließung des Fleischer-Fachgeschäfts von Volker Scheland an der Hauptstraße in Wagenfeld zum Ende vergangenen Monats die Anfragen häuften, wo denn künftig das Qualitätsfleisch vom „Kräuterschwein“ erhältlich ist, drückte er bei den schon länger laufenden Gesprächen mit dem Rehdener Fleischermeister Bernd Gieseke kräftig auf die Tube. Der 53-jährige Gieseke betreibt mit seiner 20-köpfigen Belegschaft Ladengeschäfte in Rehden (an der Dickeler Straße) und Diepholz (an der Maschstraße).

In sofort anberaumten Gesprächen, hat der Rehdener Fachgeschäftsbetreiber zugesagt, in seinen Läden den Verkauf von Fleisch und Fleischwaren umgehend zu intensivieren und seinen bekannt guten Party-Service auf den Raum Wagenfeld auszudehnen. Im Firmenlogo der Fleischerei Gieseke sind dann künftig zwei Borstentiere zu sehen: Das schon bekannte Mastschwein steht im neuen Namenszug links, das stilisierte „Kräuterschwein“ rechts. Dazwischen findet sich das „f“ für Fleischer-Fachgeschäft wieder.

Mit im Vermarktungs-Boot des „Kräuter-schwein“-Fleisches sitzt der Junglandwirt Dirk Sandering aus Hemsloh, der die Ferkel aus den Stallungen der Partnerbetriebe der Firma Fenker & Hellebusch in Wagenfeld bezieht, in den eigenen Ställen die Weiterfütterung übernimmt und die schlachtreifen Borstentiere zur Firma Gieseke nach Rehden liefert, wo die Bratenstücke und Wurst-Spezialitäten schon wenig später in den Auslagen Appetit auf mehr machen.

Der 66-jährige Fenker bedauert, dass die fast 20-jährigen guten Geschäftsbeziehungen zum Wagenfelder Fleischermeister Volker Rempe beendet sind. Die Fleischerei Scheland zählte zu den besten Kunden in der Region, betont Fenker. Sein Qualitätsfleisch habe nicht nur dort viele Abnehmer gefunden. Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Bestimmungen und Vorschriften von Behörden könne er den Schritt Rempes aber verstehen, sagt Fenker und wünscht dem 54-Jährigen auf seinem weiteren beruflichen Lebensweg alles Gute und viel Erfolg. Besonders freut er sich auch darüber, dass alle Mitarbeiterinnen übergangslos einen neuen Arbeitsplatz gefunden hätten.

Mit dem Schweinemastbetrieb von Dirk Sandering in Hemsloh arbeitet der Wagenfelder „Kräuterschwein“-Produzent schon länger zusammen, und auch die Kooperation  mit der Fleischerei Bernd Gieseke besteht nicht erst seit gestern. „Ein Traditionsbetrieb mit 30-jähriger Erfahrung“, begründet Fenker die guten Kontakte. „Da wird großer Wert auf Qualität in allen Bereichen der umfangreichen Produktpalette gelegt“, hat er im Laufe der Zeit festgestellt. Ihr Qualitätsfleisch beziehe die Fleischerei Gieseke ausschließlich aus der Region. Empfohlen würden vom Firmeninhaber und seinem Team insbesondere die von der Firma Fenker & Hellebusch gezüchteten „Kräuterschweine“ vom Hof Sandering in Hemsloh und Rinder aus Weidetierhaltung vom Hof Bernd Kohl in Wagenfeld.

 

Letzte Gespräche im Verkaufsraum der Fleischerei von Bernd Gieseke (l.) an der Dickeler Straße in Rehden: Wilhelm Fenker (v.r.), Dirk Sandering und seine Familie sowie der Rehdener Fleischermeister arbeiten künftig bei der „Kräuterschwein“-Vermarktung eng zusammen. Foto: Scheland

Mit großem Interesse hat Fenker auch das stetig erweiterte Mittagstischangebot und den ständig umfangreicher werden Party-Service der Fleischerei Gieseke beobachtet. Gleichermaßen das festliche bis rustikale Cateringangebot bei Geburtstagen, Verlobungen, Hochzeiten oder anderen Familienfeiern sowie die Zubereitung von Leckereien auf dem Schwenkgrill oder von Spanferkeln im Grillwagen. „Wir passen famos zusammen“, sind sich Fenker und Gieseke einig und freuen sich auf die Zusammenarbeit.

Dritter im Bunde ist der 28-jährige Dirk Sandering. Auf dem Traditionshof in Hemsloh werden bereits seit vier Jahrzehnten Schweine gemästet. „Gerade in der jüngeren Vergangenheit sind Qualität, Regionalität und Tierwohl für uns ein besonderes Anliegen. Der Einstieg in die teilweise regionale Vermarktung der auf dem eigenen Hof gemästeten Tiere laufe inzwischen seit gut einem Jahr. „Anfang 2019 ist die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Fleischerei Gieseke in Rehden angelaufen“, stellt Sandering heraus, „und der größtmögliche Verzicht auf Medikamente wird bei uns schon von jeher groß geschrieben.“ Nur aufgrund des langjährigen Einsatzes von Kräutern im Futter werde die hohe Qualität des Fleisches erreicht.

Mit Blick in die Zukunft teilt Sandering mit, dass die regionale Vermarktung in seinem Betrieb über kurz oder lang verstärkt werden soll. Und weiterhin selbstverständlich bleibt für Sandering eine bedarfsgerechte Fütterung auf Getreidebasis ohne unerwünschte Inhaltsstoffe. „Um die bisherige Fleischqualität zu erhalten: schmackhaft, zart, marmoriert und appetitlich in Struktur und Farbe.“              

Gerhard Scheland